Was bisher geschah

Amphibien

Wenn im Frühjahr die Amphibien wandern, dann sind seit vielen Jahren auch Mitglieder der Lokalen Agenda unterwegs. An Krötenzäunen in Hochdorf und an der B10 und vor allem im Strudelbachtal, wo Erdkröten, Grasfrösche, Bergmolche und vor allem Feuersalamander über die Straße getragen werden. Das vorzugsweise in der Dämmerung und bei Regen.

Kürzlich wurden vom LUBW aktuelle und besorgniserregende Zahlen über den Rückgang der Amphibien in den letzten 25 Jahren in Baden-Württemberg veröffentlicht. Auch wir machen in Zusammenarbeit mit dem BUND Weissach Monitoring, zählen die Tiere nach Arten und, wenn möglich, nach Geschlecht getrennt, und melden die Zahlen den zuständigen Stellen. Den Rückgang der Kröten und Frösche merken wir auch deutlich, der Feuersalamander ist bei uns momentan stabil, von ihm sehen wir auch immer wieder Jungtiere. Im Strudelbachtal gibt es eine in Baden-Württemberg und damit auch deutschlandweit bedeutende Population.

Inzwischen gibt es zum Schutz vor allem der Feuersalamander von den Landratsämtern Hygienevorschriften für uns, damit eine Übertragung der sehr ansteckenden Krankheit BSAL auf unsere Population möglichst vermieden wird. BSAL breitet sich in Deutschland immer stärker aus und ist für die Salamander immer tödlich.

Sehr viele Salamander werden von uns auch fotografiert und auf Basis dieser Fotos wurde ein PC-Programm entwickelt, um anhand der Muster Individuen wiederzuerkennen und dadurch auch die Populationsgröße errechnen zu können. Ich alleine hatte 2022 im Laufe der drei Monate im Strudelbachtal auf einer Streckenlänge von 400 m fast 500 Salamander auf der Straße fotografiert. Die Tiere auf der restlichen Strecke, vor allem auch bei den Trockenmauern und der Ölmühle auf der Weissacher Seite sind dabei noch gar nicht mitgezählt (Streckenlänge insg. 2,5 km). Inzwischen landen die Fotos auch in einer Datenbank der Universität Bielefeld, die sich mit der Populationsentwicklung der Feuersalamander in Deutschland beschäftigt.

Manche Tiere erkennt man auch ohne Fotovergleich wieder, zu diesen entwickelt man eine gewisse Verbundenheit, wenn man sie immer wieder mal sieht. Immerhin können die Tiere in Freiheit 20-25 Jahre alt werden, in Gefangenschaft bis zu 50. Mein „ältestes“ Tier ist Rosetta, die ich seit 2017 immer wieder sehe, zuletzt 2024. Und sie war 2017 schon ausgewachsen.

Um vor allem die hochschwangeren Weibchen vor dem Überfahren werden zu schützen, sind wir in Regennächten auf jeden Fall im Strudelbachtal auf dem gesperrten Straßenstück unterwegs. Die Salamanderweibchen haben um diese Jahreszeit lebende Larven im Bauch, die sie in der Nacht noch im Strudelbach absetzen würden, man überfährt also nicht nur ein Tier, sondern ca. 40 auf einmal.

Wir würden uns sehr wünschen, wenn die Sperrung zumindest bei nasser Straße von den Autofahrern auch beachtet würde. Und wir würden uns auch wünschen, dass bei Aktivitäten (vor allem baulicher Art) im Strudelbachtal Rücksicht auf den Lebensraum des besonders geschützten Feuersalamanders genommen wird, Stichworte Forstwirtschaft, Hochwasserdamm, Planung Ortsumfahrung Heimerdingen, Landwirtschaft am Bach (Düngung, Mahd-Zeitpunkt), Manipulationen am Strudelbach und und und. Weissach betrifft das natürlich genau so. Der Feuersalamander ist immerhin eine sogenannte Verantwortungsart von Baden-Württemberg, weil hier ein großer Teil der Population in Deutschland und damit auch in Europa lebt.

Salamander-Dickmadam, ein hochschwangeres Weibchen
Salamander-Dickmadam, ein hochschwangeres Weibchen
Larven aus einem überfahrenen Weibchen, die meisten leben noch
Larven aus einem überfahrenen Weibchen, die meisten leben noch
Salamandernachwuchs mit 9 cm Länge
Salamandernachwuchs mit 9 cm Länge
Salamander mit sehr seltener rötlicher Sonderlackierung
Salamander mit sehr seltener rötlicher Sonderlackierung
Rosetta 2024, inzwischen mind. 9 Jahre alt
Rosetta 2024, inzwischen mind. 9 Jahre alt
Ein männlicher Bergmolch
Ein männlicher Bergmolch
Ein Erdkröten-Männchen
Ein Erdkröten-Männchen
Natur nah dran

Unsere Landschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert und auch das Klima ändert sich. Die Agenda setzt sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein, deshalb möchten wir auch die Artenvielfalt stärken, und da zählt jede Fläche, auch Verkehrsinseln und Straßenränder.

 

„Natur nah dran“ ist eine Aktion des NABU mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg, um die Biodiversität in Städten und Gemeinden zu fördern.

Im Arbeitskreis Biodiversität, dem die Lokale Agenda 21, der Obst- und Gartenbauverein, VENA e.V., der Grüne Gockel und weitere Akteure im Umweltschutz in der Gemeinde angehören, beschlossen wir, den Gemeinderat davon zu überzeugen, dass die Gemeinde sich um die Förderung bewerben solle.

Wir entwickelten ein Konzept, schauten nach Flächen und entwarfen ein Bewerbungsschreiben. Ende 2018 wurde der Antrag dann gestellt und 2019 auch positiv beschieden. Es folgten Schulungen für die Bauhofmitarbeiter und die Anlage der ersten Flächen, z.B. am Keltenmuseum in Hochdorf oder in der Stuttgarter Straße in Eberdingen. Und nach den Straßenumbauarbeiten in Nussdorf mit Vergrößerung einer schon bestehenden Grünfläche wurde dort eine große Fläche als Bürgerprojekt 2023 neu gestaltet.

Unter Federführung des Obst- und Gartenbauvereins wurde zunächst neben den bestehenden Nussbäumen ein Speierling, der Baum des Jahres 1993, gepflanzt. Ende 2023 wurden mit fleißigen Helfern aus allen Ortsteilen 2400 Stauden gepflanzt und 16.000 Blumenzwiebeln verteilt. Das war durch das nasse Wetter eine ziemliche Matschschlacht bei Temperaturen nahe 0 Grad, aber die Helfer hielten wacker durch. Durch den danach darauf verteilten Ziegelsplitt sehen die Flächen zunächst einmal recht kahl aus, doch das wächst in wenigen Jahren zu. Die Pflanzen sind alles einheimische Wildpflanzen, die auch trockenheitsverträglich sind.

Komplettiert wurde die Fläche in Nussdorf mit einer kleinen Trockenmauer, einem großen Insektenhotel, das von der Grundschule Eberdingen gebaut wurde, einem Sandhaufen ebenfalls für die Bienen, und einem Totholzhaufen sowie einer Bank, die von einem Eberdinger Bürger gespendet wurde.

Schon im darauffolgenden Frühjahr 2024 spitzen die ersten Zwiebelblumen durch den Splitt und im Sommer entfalteten sich der Natternkopf und die Färberkamille zu stattlicher Größe und Blütenpracht. Im ersten Jahr muss schon noch gejätet werden, was von einem Anwohner und Mitbepflanzer erledigt wird. Mal sehen, wie sich das Ganze die nächsten Jahre entwickeln wird.

Pflanzaktion Anfang Dezember 2023. Die Töpfchen schützen die schon gepflanzten Stauden
Pflanzaktion Anfang Dezember 2023. Die Töpfchen schützen die schon gepflanzten Stauden
So blüht es schon im ersten Jahr, Ende Juni 2024
So blüht es schon im ersten Jahr, Ende Juni 2024
Der Speierling und das Insektenhotel Ende Juni 2024
Der Speierling und das Insektenhotel Ende Juni 2024
Die Trockenmauer Ende Juni 2024
Die Trockenmauer Ende Juni 2024
Blüten und Totholzstapel im ersten Jahr, Ende Juni 2024
Blüten und Totholzstapel im ersten Jahr, Ende Juni 2024
Wir eröffnen das Reparatur-Café Eberdingen

Im Werkraum der Schillerschule Hochdorf

Dienstag, 16. Mai 2017, 16.00 bis 20.00 Uhr

 

Nach dem Motto "Wegwerfen? Denkste!" setzen wir uns

für die längere Nutzung von Geräten aller Art ein.

 

Das Wegwerfen von defekten, aber noch reparierbaren

Geräten kostet Geld und verbraucht Energie und Rohstoffe.

 

Bringen Sie Ihren defekten Haushaltsgegenstand,

defektes Elektrogerät, Holzgegenstände oder Kleidung / Textilien mit.

Das Reparatur-Café ist für alle offen und bis auf die Ersatzteile kostenlos.

 

Wir laden Sie ein, uns ihre defekten Geräte zu bringen. Das können Elektrogeräte allgemein, Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Computer sowie Spielzeuge, Holzgegenstände und Kleidung/Textilien sein. Wir werden uns nach Kräften bemühen, Ihr Gerät wieder instandzusetzen.

Das Reparatur-Café ist erstmals am 16. Mai 2017 im Werkraum der Schillerschule Hochdorf geöffnet. Der Weg dorthin ist ausgeschildert. Annahmeschluss ist 19.00 Uhr.

Es ist beabsichtigt, das Reparatur-Café in Zukunft an jedem dritten Dienstag im Monat außer in den Ferien und an Feiertagen zu öffnen.

Plastikausstellung

Plastik – Fluch oder Segen?

Plastik hat in unserer Welt einen zentralen Platz eingenommen, es ist überall zu finden und nicht mehr wegzudenken.
Die Produktionsmengen an Plastik haben enorm zugenommen – und das weltweit. Neben seiner guten und vielfältigen Verwendbarkeit hat Plastik  aber mit den Jahren auch seine negative Seite gezeigt.
 
So wird es im Gegensatz zu pflanzlichen udn tierischen Stoffen nicht biologisch abgebaut, sondern es zerfällt nur. Das führt dazu, dass sich immer mehr davon anreichert – an Land, in den Flüssen und Seen, im Meer, an den Küsten – einfach überall.
 
Wir als Lokale Agenda Eberdingen haben uns mit dem Thema „Plastik“ beschäftigt und auf insgesamt 13 Ausstellungstafeln die problematischen Auswirkungen dieser Stoffe auf Mensch und Natur dargestellt und auch ein paar Alternativen präsentiert.
 
Am 16. März 2016 wurde die Ausstellung im Foyer des Eberdinger Rathauses mit Grußworten von Bürgermeister Schäfer und der Agendagruppe eröffnet. Es gab Gelegenheit zur Diskussion und es wurde der Film „Plastic Planet“ gezeigt, der aus eindrückliche Weise das Plastikproblem darstellte.
Bis zum 12. April 2016 konnte die Ausstellung dann von den Besuchern des Rathauses besucht werden.
 

Plastikausstellung - kurz gefasst

Durch die Herstellung und Nutzung von Plastik sind viele Probleme in die Welt gekommen.
Hier einige davon.
 
Plastikmüll in der Landschaft. Selbst in Regionen mit funktionierender Müllabfuhr findet sich Plastikmüll in der Landschaft. Besonders an Landstrassen und selbst auf Äckern.
 
Plastik mit Weichmachern. Erst durch Zugabe von Weichmachern wird das an sich spröde Plastik weich und biegsam. Diese Weichmacher sind aber nicht fest im Plastik gebunden, sondern können daraus ausdunsten. Das große Problem: Die Weichmacher besitzen Molekülstrukturen, die denen von Hormonen ähneln. Entsprechend können sie in Tieren und Menschen hormonähnliche Wirkungen ausüben und diese dadurch schädigen.
 
Mikroplastik – Kosmetikpellets. Mikroplastikteilchen sind kleiner als 5 mm. Eine der heutigen Quellen dafür sind Kosmetika und Hygieneprodukte. Es dient als Schleifmittel in Peelings, als Filmbildner in Shampoos und Haarspülungen oder als Füllstoff bzw. Bindemittel in Make-up und Gesichtsabdeckcremes. Diese Plastikteilchen gelangen ins Abwasser, werden in der Kläranlage nur teilweise zurückgehalten und gelangen dann über Bäche und Flüsse ins Meer.
 
Mikroplastik durch zerfallende Plastikteile. Durch das Ausdunsten der Weichmacher im Lauf der Zeit sowie durch UV-Strahlung werden die Plastikteile spröde und brüchig. Sie zerfallen in immer kleinere Teile. die über die Gewässer ins Meer gelangen. Das geschieht auch bei der Wäsche von Kleidung aus Kunststoff wie Fleece-Pullis. Das gleiche passiert bei Plastikteilen im Meer. Durch die Wellenbewegung und ständiges Aneinanderreiben zerfallen die Teile in immer kleiner Bruchstücke. Sie zerfallen, werden aber nicht abgebaut.
 
Mikroplastik und Chemikalien. In den Gewässern und im Meer existieren viele Chemikalien, die zum größten Teil durch menschliche Aktivitäten dorthin gelangt sind. Seien es Pestizide, Herbizide, Substanzen aus der chemischen Industrie oder Rückstände aus Arzneimitteln. Viele dieser Substanzen sind aufgrund ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften wasserabweisend. Das gleiche gilt auch für die Mikroplastik. Und so kommt es, dass Mikroplastik die chemischen Substanzen wie ein Magnet anzieht und an sich bindet. Die Konzentration der Chemikalien am Mikroplastik ist um ein Vielfaches höher als im freien Wasser.
Kleinstlebewesen wie Zooplankton oder Krebse fressen die Partikel und nehmen mit ihnen auch die an ihnen angelagerten Substanzen auf. Wenn auch nicht alle dieser Substanzen schädlich sind, so gelangen doch auf diese Weise viele gefährliche Stoffe in die Nahrungskette.

Agenda-Projekt Trockenmauer Juni 2012

Am 30. Juni 2012 fand ein weiterer Trockenmauerkurs in Nußdorf statt. Allerdings wurde es diesmal kein Kurs im eigentlichen Sinne, da sich niemand dazu angemeldet hatte. Da wir uns aber die weitere Wiedererrichtung der alten Mauer bei der Gemeindehalle als Agenda-Projekt vorgenommen haben, machten wir uns unbeirrt an die Arbeit. Zum Glück hatten wir tatkräftige Hilfe vom Bauhof, denn Frau Berndt mit dem Radlader war eine sehr große Hilfe beim Transport der Steine, dem Vorbereiten der Hangkante und dem Entfernen der alten Mauerreste. Dafür möchten wir uns auch ganz herzlich bei Frau Berndt und der Gemeinde bedanken.

 

Auch diesmal konnten wir sehen, dass Molche und Blindschleichen in der Mauer leben, denn es wurden beim Abbaggern mehrere gefunden und gerettet. Die Blindschleiche war ein recht stattliches Exemplar.

 

Als das Gelände grob vorbereitet war, konnten wir loslegen. Boden ebnen, geeignete Steine für die Schauseite nach Höhe sortieren und eine Schnur spannen, damit alles schön gerade wird.

 

Das Bauen gestaltete sich dann wie ein Puzzlespiel. Welche Steine wohin, damit es richtig passt, schön aussieht und möglichst hundert Jahre hält. Keine Kreuzfugen entstehen lassen und keine wackelnden Steine tolerieren, aber dafür regelmäßig Verbinder einplanen. Und gleichzeitig mit der sichtbaren Seite soll der Hinterbau in die Höhe wachsen, aufgefüllt mit Schroppen, den restlichen und für vorne nicht geeigneten Steinen. Allerdings sollen sie auch nicht nur einfach so eingefüllt werden, sondern auch mit Bedacht verlegt und verkantet werden. Und da ging ganz schön was rein, ähnlich wie beim Eisberg: Man sieht nur ein Drittel.

 

Da wir in wechselnder Besetzung nur zu dritt bauten und bei über 30°C in der prallen Sonne nach einigen Stunden ans Ende unserer Kräfte kamen, wurden wir mit dem geplanten Stück Mauer nicht fertig, aber dann wird es eben einen weiteren Termin geben. Dafür schmeckte das Eis im neuen Nußdorfer Eiscafe ganz besonders gut.

Fotos vom Projekt Trockenmauer 2012

Dieser Berg soll ordentlich gestapelt werden!
Dieser Berg soll ordentlich gestapelt werden!
Hier ist der Hinterbau noch gut zu sehen.
Hier ist der Hinterbau noch gut zu sehen.
Die stattliche Blindschleiche
Die stattliche Blindschleiche
Wald- und Forstwirtschaft in Eberdingen

Zu unserem Agenda-Treffen am 20. Juni 2012 luden wir Förster Wolfgang Steinacker ein. Grund dafür war, dass von verschiedenen Seiten Verletzungen von Bäumen, Ameisenhaufen und Waldwegen, zu wenige alte Bäume und im Vergleich zu früher ein sehr lichter Wald moniert wurden. Dazu wollten wir Herrn Steinackers Einschätzung hören und überhaupt erfahren, wie der Eberdinger Wald bewirtschaftet wird. Und wir erfuhren in einem sehr interessanten Vortrag vieles über den Eberdinger Wald mit seinen Besonderheiten und der aktuellen Forstwirtschaft.

 

Eberdingen ist mit 600 Hektar größter Waldbesitzer im Landkreis Ludwigsburg. In den letzten Jahrzehnten gelang es Eberdingen, mit seinem Wald fast immer schwarze Zahlen zu schreiben, obwohl es überwiegend Laubholz-Wälder besitzt. Damit gehört  Eberdingen in Baden-Württemberg zu den erfolgreichsten Laubholzbetrieben.

 

Nachdem nach dem Zweiten Weltkrieg wegen Reparationsleistungen und Wiederaufbau Holz knapp war, wurden in den Jahren darauf Vorräte aufgebaut, überwiegend mit der schnellwachsenden Fichte. Inzwischen hat sich die Zielsetzung etwas gewandelt und man möchte weniger und dafür dickere Bäume auf der gleichen Fläche erzielen, das erhöht den Wertzuwachs. Und die Fichte, die von diversen Stürmen auf unpassenden Standorten umgemäht wurde, wurde durch Laubholz, bei uns überwiegend Buche und Eiche, ersetzt. Sogenannte Zukunftsbäume werden freigestellt, ein Ring darum wird freigehalten. Das alles heißt, weniger Bäume, also lichtere Wälder. Dafür wächst aber auch mehr am Boden. Der Zukunftsbaum sichert die Bereitstellung von qualitätsvollem Holz.

 

Interessant war auch, dass im ganzen Landkreis Ludwigsburg Eberdingen den Wald mit dem höchsten Naturverjüngungsgrad von 75 % hat. Das sind vor allem Buchen und Eichen. Eichen brauchen dabei sehr viel Licht. Buchen sind bei uns konkurrenzstärker, weil sie auch mit Halbschatten oder Lichtschächten zurecht kommen. Will man also Eichen fördern, muss man aus der gewünschten Fläche die grossen Bäume entfernen.

Die angesprochene große Zahl von Baumbeschädigungen kann sich Herr Steinacker nicht erklären, er hat nicht diesen Eindruck. Man schaut allgemein darauf, dass die Bäume möglichst nicht beschädigt werden, da das auch einen wirtschaftlichen Verlust bedeutet. Im Vergleich zu früher, als lange Stämme mit dem Schlepper aus dem Bestand gezogen wurden, ist die heutige Arbeit mit dem Forwarder, der die Stämme mit langen Kranarmen direkt auflädt, viel bestandsschonender.

 

Neben dem Wirtschaftswald gibt es auch 10 ha Schonwald mit alten Buchen und wenigen Eichen, darunter vielen ästhetisch schönen Bäumen und Höhlenbäumen des Schwarzspecht. Die alten Bäume mit 80-100 cm Durchmesser sollen möglichst erhalten werden. Einen Bannwald will man aber nicht daraus machen, damit noch Eingriffe möglich sind, z.B. um die Eichen zu schützen durch Entfernung von Buchen.

In Eberdingen gibt es aber auch Bannwälder, und zwar schon recht lange. Offiziell sind 6% des Waldbestandes aus der Bewirtschaftung genommen (Bannwälder). Real werden inzwischen ca. 10% nicht genutzt, da die Waldränder im Osten und Norden auch aus der Nutzung rausgenommen wurden.

 

Neu ist das Alt- und Totholzkonzept. Bei Verjüngungen bleiben überall verteilt (Trittsteinfunktion) Altholzinseln stehen, alle 3 ha ein solcher Trittstein geplant. Diese sind für viele vom toten Holz abhängige Lebewesen sehr wichtig, z.B. für Pilze und Prachtkäfer, und auch für den bekannten aber seltenen Hirschkäfer. Höhlenbäume werden gekennzeichnet und bleiben stehen.

 

Im Generalwildwegeplan der Forstlichen Versuchsanstalt Karlsruhe hat das Lichthölzle bei Nussdorf landesweite Bedeutung. Zudem gibt es in Eberdingen recht viele FFH-Gebiete, vor allem im südlichen Bereich der Gemarkung. Sehr erfreulich sind die ungewöhnlich großen Bestände an hügelbildenden Waldameisen, deren beeindruckenden Bauten man im Lichthölze in der Nähe von Nadelbäumen alle paar Meter sehen kann. Diese Ameisen und ihre Hügel sind streng geschützt und man achtet auch bei Waldarbeiten darauf, sie nicht zu beschädigen.

 

Ein Sonderfall ist das Pfaffenwäldle in Hochdorf. Als kleines Waldstück mit viel Publikumsverkehr wird es anders bewirtschaftet als größerer Wald. Momentan stellt es sich sehr kahlgeschlagen dar, da man den Ahornaufwuchs der letzten Jahre entfernt hat. Durch den stellenweise sehr winterfeuchten Boden ist es ein guter Standort für Eichen, Buchen mögen das nicht so. Da das Pfaffenwäldle ein stark frequentierter Erholungswald ist, liegt die Priorität hier auf Erhalten in „ansprechender“ Form und Verkehrssicherung. Wirtschaftlichkeit steht nicht im Vordergrund.

 

Besondere Baumarten gibt es auch in unserem Wald. Vogelkirschen wurden gepflanzt, am Waldrand vom Bonholz und Steighalde steht Wildobst. Elsbeeren werden nachgezogen. Ein paar Speierlinge, ein paar gut versteckte Eiben und Ulmen sind ganz besondere Schätze, deren Standorte geheimgehalten werden.

Bei Herrn Steinacker wollen wir uns herzlich bedanken, dass er uns so interessant und ausführlich aus seiner 26-jährigen Praxis im Eberdinger Wald erzählt hat. Er scheint jeden Baum persönlich zu kennen und vermittelte uns den Eindruck, dass für ihn Wald nicht nur ein Sparstrumpf ist, sondern auch ein vielschichtiges ökologisches System.

 

Beate Milerski

Filmabend "Home"

Der zweite von der Agendagruppe Eberdingen organisierte Filmabend war genauso erfolgreich wie die erste. Rund 50 Zuschauer fanden sich am 24. Mai 2012 in Festhalle Eberdingen ein, um den Film „Home“ des bekannten französischen Fotografen Yann Arthus-Bertrand anzusehen. In bestechend schönen Luftaufnahmen zeigt der Film über 50 Länder auf allen Kontinenten. Zunächst begann die Reise mit urtümlichen Landschaften, die einen Einblick in die Frühzeit der Erde erlauben. Vulkane, Wüsten und Wasser, die später in der Erdgeschichte durch die Entwicklung von Leben bunter und vielfältiger wurden. Vor relativ kurzer Zeit betrat dann der Mensch die Erde und begann sie zu verändern. Der Kommentar sparte nicht mit interessanten Fakten, denn der weitaus kleinere Teil der Menschheit lebt so komfortabel und verschwenderisch wie wir. Viele Menschen arbeiten sehr hart, um genug zu Essen und Wasser zu bekommen. Ganz im Gegensatz dazu sieht man den irrsinnigen Wasserverbrauch in vielen Ländern, um Gemüse in der Wüste anzubauen oder Golfplätze in Las Vegas zu bewässern. Dass dabei große Flüsse das Meer nicht mehr erreichen und früher riesige Seen austrocknen, scheint keinen zu beunruhigen.

 

Auch gut aus der Luft zu sehen sind ganze Landstriche mit Gewächshäusern und Folienkulturen in Spanien und abgeholzte und erodierte Hügellandschaften in Haiti, wo Ackerbau nicht mehr möglich ist. Auch die Auswirkungen des Klimawandels sind schon deutlich zu sehen, vor allem in der Arktis. Dazwischen immer wieder tolle Bilder ursprünglicher, intakter Natur. Wenn allerdings Regenwälder für Palmöl und Eukalyptusplantagen abgeholzt werden, sieht das von oben zwar schön grün aus, ist aber alles andere als ökologisch.

 

Der ganze Film mit seinen unbestreitbaren Tatsachen, die einem hier bildlich vor Augen gehalten werden und die man zum großen Teil ja auch kennt, macht sehr nachdenklich. Es scheint, als würde die Menschheit nicht aus früheren Katastrophen lernen und offenen Auges ins Verderben rennen. Gefahren wie Nahrungs- und Wassermangel, die zu Millionen Elendsflüchtlingen führen können, scheinen nur noch eine Frage der Zeit zu sein, vor allem, wenn das Bevölkerungswachstum so weitergeht.    

 

Wir hoffen, dass dieser Film dazu beiträgt, das eigene Konsumverhalten zu überdenken. Woher kommen meine Lebensmittel und wie werden sie produziert, wie ist das mit dem Energieverbrauch und welchen Wert hat die Natur? Sicher ist nur, ganz ohne Natur kann der Mensch nicht sein.

Agenda-Projekt Alternative Energien, Filmabend

Das Thema erneuerbare und alternative Energien sowie Energiesparen ist schon lange auf der Themenliste der Agenda. Am 14. April 2011 zeigten wir nun in der Eberdinger Gemeindehalle den Film „Die vierte Revolution – Energy Autonomy“. Mit 50 Besuchern war die Vorführung auch recht gut besucht.

 

Der Film zeigte auf aufrüttelnde Weise, wieviel Energie die Menschheit verbraucht und unter welchen zum Teil sehr schmutzigen, umweltgefährdenden und gefährlichen Bedingungen diese Energie produziert wird. Doch es gibt heute schon viele alternative Projekte.

 

Zum Beispiel in Dänemark, wo ein ganzer Landstrich energieautonom ist und auch eine Lösung zum Speichern von Energie gefunden wurde. Dort werden auch Multiplikatoren ausgebildet, z.B. aus Mali. In Mali hat 80 % der Bevölkerung keinen Strom zur Verfügung. Dort bringt schon ein Solarpaneel mit Glühbirne einschneidende Verbesserungen. Vor Ort werden wieder Mechaniker ausgebildet, sowohl Männer als auch Frauen. Der Initiator in Mali hat wiederum Verbindung aufgenommen zur Yunnus-Bank in Bangladesh, die durch ihre Mikrokredite bekannt wurde. Sie hat jetzt auch eine Solarenergieschiene auf gleicher Basis aufgebaut. Auch dort werden vor allem Frauen als Installateurinnen ausgebildet, denn der Verdienst der Frauen kommt immer den Familien zugute, der der Männer nicht unbedingt.

 

Eine andere Geschichte führte von einem Hersteller für Solar-Sportwagen in den USA nach Deutschland zu einer Solarenergiefirma, deren neues Bürogebäude so gut wie keine Energiekosten verursacht. Sie liegen bei 2,- € / m² im Jahr. Auf dem Parkplatz gibt es Solarpaneelbestückte überdachte Parkplätze, wo die Elektroautos gleich aufgeladen werden können. Wärmedämmung und Blockheizkraftwerk in Wohnblocks sind eine weitere Option.

 

Positive Projekte gibt es also schon einige, denn obige Aufstellung ist bei weitem nicht vollzählig. Allerdings gibt es auch Probleme. Zu allererst, dass die großen Energie- und Ölkonzerne kein Interesse daran haben. Sie profitieren von hohen Energiepreisen und der Abhängigkeit der Kunden. Durch ihre Lobbyarbeit verhindern sie recht erfolgreich Alternativen und diese werden auch noch teuer gerechnet. Dezentrale Energieversorgung in einzelnen Gebäuden oder in der Ortschaft ist der Feind der Energiekonzerne.

Auf eine Diskussion nach dem Film haben wir verzichtet, denn über das vielschichtige Thema muß man erst nachdenken. Wir hatten deshalb für eine Diskussion in die Agenda-Sitzung am 20.4.2011 eingeladen. Daraus entstand die Idee zu einem Workshop, der im September stattfinden soll. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Näheres dann in der Rubrik „Aus den Arbeitskreisen“.

 

Foto zum Filmabend

Agenda-Projekt Trockenmauerkurs

Trockenmauerkurs

 

Im Herbst 2010 veranstaltete die Agenda einen Trockenmauerkurs. Eine eingefallene Mauer sollte fachgerecht instandgesetzt werden und wie auf den Fotos zu sehen ist gelang das auch sehr gut. Da aber an einem Tag nur die Hälfte der Mauer geschafft wurde ist ein weiterer Termin am 26.3.2011, von 9.00-17.00 Uhr, geplant. Weitere Informationen demnächst im Gemeindeblättle.

 

Fotos :

 

 

Agenda-Projekt Seniorenheim

Seit der Bau eines Seniorenheimes in der Gemeinde angedacht war, setzte sich der Arbeitskreis Jugend & Soziales in der Lokalen Agenda Eberdingen 21 damit auseinander. Z.B. lud man Referenten ein und veranstaltete Informationsabende. Gedacht wurde unter anderem auch an einen Freundeskreis oder einen Förderverein. Inzwischen gibt es einige engagierte Mitbürger, darunter auch erfreulicherweise einige Jugendliche, die Besuche machen, Vorlesen, Spazieren gehen oder bei anderen Aktivitäten helfen. Auch der Kindergarten ist immer wieder da und gelegentlich findet ein Gottesdienst im Seniorenheim statt. Die Agenda ist auch im Heimbeirat vertreten.

 

Auch in Sachen „betreutes Wohnen“ ist die Agenda engagiert, da dieses Thema gerade aktuell ist.

Das Haus im Schlösslesgarten
Das Haus im Schlösslesgarten
Der Eingangsbereich unseres Seniorenheims
Der Eingangsbereich unseres Seniorenheims
Agenda-Projekt Kinderfiguren

Agenda-Projekt KinderfigurenInnerhalb der Agenda wurde vorgeschlagen, für die Schulwege Holz-Kinderfiguren zu entwerfen, die vorzugsweise zu Schulanfang Autofahrer auf Kinder aufmerksam machen sollen. Die Figuren wurden nach Oberriexinger Vorbildern von den Sechstklässlern der Werkrealschule Hochdorf gestaltet. Den Wünschen nach der Aufstellung einiger Figuren in einem bestimmten Ortsteil konnte natürlich entsprochen werden. Am 23.8.2003 war es endlich so weit: Die Agendagruppe Eberdingen hatte die beim Straßenfest vorgestellten Kinderfiguren aus Holz an den Ortseinfahrten aufgestellt. Wir hoffen, damit Autofahrer zu einer rücksichtsvolleren Fahrweise anzuhalten. Schon beim Montieren der Figuren äußerten sich die Anwohner sehr positiv zu diesem Projekt. Doch leider sind schon eine knappe Woche später zwei Figuren in Hochdorf mutwillig zerstört worden. Nachdem diese erste Aktion „Sicherer Schulweg“ für dieses Jahr beendet war, konnten wir viele positive Rückmeldungen von den Bürgern verbuchen. Die Beschwerde eines Autofahrers, man würde sich erschrecken, sahen wir als Bestätigung, denn der Schreck über ein echtes Kind auf der Motorhaube dürfte größer sein. Doch leider war der Abbau der Figuren schnell erledigt: Die meisten waren zerstört worden, einige ganz oder teilweise verschwunden. Wir hätten wirklich nicht damit gerechnet, daß in so kurzer Zeit so viel aus Jux und Tollerei beschädigt würde, mit einem Dummejungenstreich hatte das nichts mehr zu tun: in Hochdorf ist von fünf Figuren eine heil geblieben (vermutlich durch eine gute Bewachung der Anwohner), in Nussdorf von vier keine und in Eberdingen immerhin von fünf vier.

 

2004 gab es einen neuen Anlauf. Wieder waren es die Schüler der Werkrealschule Hochdorf, die aus von der Schreinerei Schöck gespendetem Holz neue Figuren bastelte. Auch diese Figuren wurden wieder aufgestellt, möglichst in der Nähe von Wohnhäusern, teilweise auch recht hoch an Laternenmasten, was eigentlich ursprünglich nicht Sinn der Sache war. Und leider kam es wieder zu Vandalismus und Diebstahl. Wir werden abwarten, wie sich das weiterentwickelt.

Eine Figur in Hochdorf
Eine Figur in Hochdorf
Agenda-Projekt Bolzplätze

Es begann mit dem Bolzplatz in Eberdingen, der in einem schlechten Zustand war und wo es auch Konflikte zwischen Benutzern und Anwohnern kam. Das lag zum Teil an baulichen Mängeln wie zu wenig Abstand zwischen Sicherungsnetz und Metallzaun, so dass die Bälle auf jeden Fall gegen das Metallgitter krachten. Zudem fehlte eine Benutzerordnung. Weitere Probleme waren ein holpriger Untergrund und ein fehlendes zweites Tor, das vor Jahren nach Beschwerden abgebaut wurde, damit nicht in Richtung Anwohner gespielt wird.

 

Es gab dann einen Ortstermin mit den Jugendlichen. In der Folgezeit wurde dann eine Benutzerordnung erstellt, das zweite Tor wieder installiert, das Sicherungsnetz neu befestigt und der Platz eingeebnet.

 

Was die Konflikte mit der Nachbarschaft angeht hoffen wir auf gegenseitige Rücksichtnahme.

Auch der Bolzplatz in Hochdorf hatte eine Überarbeitung nötig, welche von uns angeregt wurde.

Das war der Bolzplatz in Eberdingen vor der Instandsetzung.
Das war der Bolzplatz in Eberdingen vor der Instandsetzung.
Agenda-Projekt Radweg Nussdorf

Eines der frühen Projekte der Lokalen Agenda Eberdingen 21 war ein Radweg von Nussdorf zum Sportplatz. Das Problem dieses Weges zum Sonnenberg ist, dass er schmal und unübersichtlich mit einer Kuppe ist und von den Bewohnern des Sonnenbergs und den Sportplatzbenutzern rege und oft zu schnell befahren wird, die Landwirte nicht zu vergessen. Wir dachten in unserer Unerfahrenheit zunächst, dass eine weiße Linie als Abgrenzung auf dem Weg reichen würde, doch da kannten wir das Straßenbaurecht schlecht. Da ging es um Mindestbreiten und anderes. Verschiedenen Varianten wurden diskutiert und Grundstücke mussten erworben werden, was sich hinzog. Wir merkten später auch bei anderen Projekten, dass alles, was im entferntesten mit Straße zu tun hat, langwierig und schwierig wird. Doch nach einigen Jahren Hartnäckigkeit war auch dieses Projekt erfolgreich.

Wechsel des Agenda-Sprechers

Nach langen Jahren als Agenda-Sprecher hat Karl Kieser im März 2010 dieses Amt abgegeben. Als Nachfolger stellte sich Werner Molzberger zur Verfügung. Von der Gemeinde wurde am 22. März 2010 zur Verabschiedung von Herrn Kieser und zur Begrüßung von Herrn Molzberger als Agenda-Sprecher eine kleine Zusammenkunft mit Imbiß im Großen Sitzungssaal im Eberdinger Rathaus organisiert. Bürgermeister Schäfer ließ in seiner Ansprache noch einmal die Geschichte der Agenda Eberdingen 21 revue passieren und gab einen Überblick über die zahlreichen Projekte der letzten Jahre. Manche Projekte beschäftigten aufgrund vieler Vorschriften die Agenda, den Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung ja einige Jahre. Das betrifft vor allem alles, was mit Straße zu tun hat. Radweg Nußdorf zum Sportplatz, Ortseingangstafeln oder als aktuell laufendes und noch lange nicht abzuschließendes Projekt die Verbesserung der Schulwegesicherheit in der Eberdinger Ortsmitte. Die Agenda-Gruppe bedankte sich für die allzeit gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der schnellen, unbürokratischen Hilfestellungen in den vergangenen Jahren.

Herr Kieser und Herr Molzberger.
Herr Kieser und Herr Molzberger.
Agenda-Projekt Wanderbroschüre

Das erste größere Agenda-Projekt war 2003 die Erstellung des Wanderführers „Zu Fuß die Heimat entdecken“. Unsere nähere Umgebung bietet so viele schöne Ecken in einer vielfältigen Landschaft an der Grenze von Strohgäu und Heckengäu. Felder und Streuobstwiesen, Trockenrasen und Hecken, Steinriegel und Trockenmauern, Hügel und Täler lassen viel entdecken. Alte Linden und seltene Coburger Fuchsschafe, Keltenhügel, Schlösser und Kirchen, Offensichtliches und Verstecktes, all das können Sie auf neun verschiedenen Strecken erkunden.

 

Die Erstellung war zeitaufwendig, denn neben dem Schreiben der Broschüre wurden Namen für die Wege ersonnen und Motive für die Beschilderungstäfelchen gestaltet. Doch man lernte die Gemarkung beim Probewandern kennen, auch rund um die Nachbarortsteile, wo man vielleicht nicht so oft spazieren geht. In einer gemeinsamen Aktion wurden die Wegetafeln strategisch in der Landschaft verteilt. Sie finden großen Anklang, denn leider ist der Schwund recht groß, da ist kein Baum hoch genug.

 

An zentralen Stellen in den drei Ortsteilen stehen die großen Informationstafeln mit einer Karte. Das wäre in Eberdingen beim Rathaus, in Hochdorf beim Keltenmuseum und in Nußdorf am Sportplatz. Zudem soll sie dort auch bald wieder beim Rathaus stehen, wo sie dem Uhrenhäusle weichen musste. Sie markieren den Anfang der Spaziergänge, doch kann natürlich auch an anderen Stellen eingestiegen werden.

 

 

Auch dieses Schild hing nicht hoch genug
Auch dieses Schild hing nicht hoch genug
So schafft mr vor sich na
So schafft mr vor sich na
So sieht es dann fertig aus
So sieht es dann fertig aus
Wanderungen mit der Lokalen Agenda Eberdingen 21

Da wir ja eine Wanderbroschüre für die Eberdinger Gemarkung herausgegeben haben, wollten wir die Bürger der Gemeinde auch zum Wandern bewegen. Zudem ist es uns ein Anliegen, dass die Einwohner der verschiedenen Ortsteile einander treffen und kennenlernen.

 

Da Eberdingen nun mal in der Mitte liegt und mit dem Weissacher Berg einen idealen Treffpunkt mit Grillstelle bietet, war das Ziel der ersten Wanderung 2006 praktisch zwangsläufig. Und da im Sommer jeder Wandern kann wählten wir den 5. Februar als Termin. Es lag etwas Schnee und das Wetter war Wander- und Lagerfeuertauglich. An den Treffpunkten in den drei Ortsteilen warteten jeweils Agendamitglieder, um die Wandervögel zum Weissacher Berg zu bringen. Da die Strecken von Hochdorf und Nußdorf mit rund 5 km natürlich etwas länger waren kreiselten die Eberdinger einmal um ihren Ort, damit die Gruppen ungefähr gleichzeitig am Weissacher Berg ankamen. Dort hatte die Freiwillige Feuerwehr Eberdingen schon gezündelt, Erbsensuppe gekocht und Würstchen für das Lagerfeuer vorbereitet. Dazu gab es Glühwein und auch kalte Getränke.

 

Die Wanderung war ein voller Erfolg, ca. 150 Teilnehmer erreichten das Ziel. Und auch die Feuerwehr war zufrieden: alle ausreichend bewirtet und Feuer erfolgreich gelöscht.

 

Am 29. April 2007 wurde eine weitere Wanderung organisiert, die diesmal zum Hochdorfer Häckselplatz führte. Das war für die Nussdorfer natürlich ein Stückchen weiter. Diesmal war die Freiwillige Feuerwehr Hochdorf mit Kochen dran. Der Zuspruch war geringer, da schon aus Nußdorf weniger Wanderer kamen. Dafür passte das Wetter, es war schön und warm.

Fast sind wir am Ziel
Fast sind wir am Ziel
Grillplatz Weissacher Berg
Grillplatz Weissacher Berg
Agenda-Projekt Schillerlinde

Update 2024

 

Bis 2024 ist die Linde deutlich gewachsen, jetzt Mitte August trägt sie auch viele Samen und erscheint deshalb gelblich. Die Holzbänke haben allerdings das Zeitliche gesegnet, der Tisch existiert hingegen noch. Das an einer Bank angebrachte Metallschild mit einem Schillerspruch wurde zuletzt 2021 fotografisch dokumentiert und ist jetzt verschollen.

Das Gebüsch und der Efeu sind der Linde inzwischen etwas auf die Pelle gerückt, werden aber von der dort wohnenden Landwirtsfamilie, auf deren Hof ein paar Meter weiter der Stein und die alte Linde ursprünglich standen, in Schach gehalten. Die Aussicht gibt es immer noch und auch als Startpunkt für schöne Spaziergänge bietet sich die Linde an.

 

2007

Wir wollten mit den Spenden aus unserer Saftaktion ursprünglich einen Obstbaum finanzieren. Dann wurden wir aber auf die Schillerlinde aufmerksam gemacht, die auf dem Seemann-Hof auf der Schillerhöhe neben einem Schiller-Gedenkstein steht. Stein und Baum wurden 1905 zum 100jährigen Jubiläum gesetzt, der genaue Grund ist aber unbekannt. Die Linde war nun allerdings am Absterben. Die Lokale Agenda 21 entschloß sich kurzerhand, eine neue Linde zu stiften.

 

Dazu wurde ein Platz ein paar Meter weiter außerhalb des Hofraums gewählt. Von diesem Ort aus hat man eine gute Aussicht, er ist aber trotzdem noch durch ein Wäldchen geschützt. Der existierende Gedenkstein wurde schon mal auf das etwas aufgeschüttete und geebnete Gelände gesetzt, dann ging es an die weiteren Planungen.

 

Es sollte eine Sommerlinde werden und wir wollten einen Tisch mit zwei Bänken als Rastplatz installieren. Am 11.11.2006 wurde der schon recht stattliche Baum gesetzt, eine Holzstütze gebaut und eine Gedenktafel an einer der Bänke installiert. Der Baum ist inzwischen auch schön angewachsen.

Schillerlinde 2024
Schillerlinde 2024
Schillerlinde 2007 (ca. 3 m hoch) mit dem alten Gedenkstein und der neuen Sitzgruppe
Schillerlinde 2007 (ca. 3 m hoch) mit dem alten Gedenkstein und der neuen Sitzgruppe
Weitere Aussicht gleich neben der Linde
Weitere Aussicht gleich neben der Linde
Der Schillerstein von 1905
Der Schillerstein von 1905
Schillerlinde im Juni 2007
Schillerlinde im Juni 2007
Agenda-Projekt Ortseingangstafeln

Ein weiteres Projekt für die Agenda Eberdingen 21 ergab sich mit den Ortseingangstafeln. Als der Wunsch nach solchen Willkommensgrüßen entstand, machten wir uns an die Umsetzung. Zunächst brauchten wir eine gute Idee für die Gestaltung. Dann wurde über den Agendabeirat und den Gemeinderat die grundsätzliche Zustimmung eingeholt und die Umsetzung geklärt. Nun ging es an die Detailplanung. Wir wollten Schilder, die den örtlichen Vereinen Platz für Ankündigungen von Veranstaltungen bieten. Sie sollten also sowohl im „leeren“ Zustand als auch mit Ankündigungen gut aussehen. Zudem muss das Auswechseln dieser Hinweisschilder leicht möglich, aber trotzdem diebstahlssicher sein. Das Keltenmuseum sollte einen Dauerplatz erhalten, auch um gänzlich „leere“ Tafeln zu vermeiden. Da unsere Dreiergemeinde 13 Ortseingänge hat stellte sich auch die Frage, wieviele Tafeln es seine sollen, ob z.B. auch innerhalb der Gemeinde an den Ortseingängen Tafeln stehen sollen. Bei den Standorten kamen natürlich die Behörden ins Spiel, vor allem die Untere Verkehrsbehörde, die jeden Standort begutachten und genehmigen musste. Dazu hatten wir extra ein Modell in Originalgröße gebastelt. Zudem mussten die Eigentümer der Grundstücke um Erlaubnis gebeten werden, und die Baurechtsbehörde hatte auch noch ein Wörtchen mitzureden. Inzwischen wurde auch eine Firma gefunden, die die Tafeln produzieren sollte. Diese hatte auch noch Ideen zur Gestaltung, die in großen Teilen übernommen wurden. Dann gab es eine weitere Vorstellung der Modelle im Gemeinderat. Im Herbst 2009 konnten endlich, nachdem inzwischen einige Jahre ins Land gegangen waren, die neuen Ortseingangstafeln installiert werden. Leider wurden schon zwei Tage später einige Schilder beschmiert und beschädigt, doch wir hoffen, dass sie ansonsten in der Bevölkerung gut ankommen.

Willkommen und...
Willkommen und...
...bis bald!
...bis bald!
Arbeitskreis Landschaft und Naturschutz

Seit dem Jahr 2005 organisiert die Agenda Gruppe Eberdingen die Apfelsaftpressung für die Eberdinger Bevölkerung. Die Aktion wurde von der Bevölkerung gerne angenommen.

 

Der Ablauf der Versaftung ist für den Apfelbesitzer denkbar einfach. Die aufgelesenen Äpfel werden zu Beginn der Verarbeitungskette in ein Wasserbad geschüttet, in dem sie gewaschen werden und in dem man unter Umständen auch noch schlechte Äpfel auslesen kann. Ab dann werden die Äpfel zerkleinert, gepresst und der Saft in einem Behälter gesammelt. Aus dem Behälter wird der Saft durch einen Durchlauferhitzer geleitet, auf 70-80°C erhitzt und dann in 5-Liter Beutel abgefüllt. Die Beutel werden in einen passenden Karton gegeben und können dann vom Obstbesitzer – oder seinen Kindern – verladen werden. Im Winter steht dann für die Familie schmackhafter, gesunder und auch preiswerter Saft zur Verfügung.

 

Ein weiterer Vorteil für Obstbesitzer: Er erhält nur Saft von seinen Äpfeln. Gibt er sich bei der Lese Mühe und sammelt nur gutes Obst ein, so wird auch sein Saft besser.

 

Die Obstwiesen im Eberdingen erhalten durch diese Aktion wieder mehr Bedeutung. Den Preis für die Pflege seiner Obstbäume erhält der Besitzer in preiswertem Saft für sich und seine Familie.

 

Das Jahr 2008 brachte den Höhepunkt. Schon im Frühsommer ließ sich eine gute Ernte vorhersagen. Das zeigte sich dann im Herbst. Es wurden ca. 27 Tonnen Äpfel zur Verarbeitung angemeldet. Tatsächlich verarbeitet werden konnten an den beiden Tagen, die uns zur Verfügung standen allenfalls 15 bis 16 Tonnen. Es waren also ca. 10 Tonnen Äpfel zu viel angemeldet. Was tun?

 

Es entstand die Idee, in der Kelter Nußdorf eine zweite Versaftungsstation einzurichten. Das Gerät von Emanuel Wilhelm aus Sternenfels kann im Gegensatz zu dem im Bauhof verwendeten die Äpfel nicht zerkleinern und pressen. Das sollte dann die Kelter in Nußdorf erledigen. Erhitzt und abgefüllt wird der Saft dann im Zusatzgerät.

 

Insgesamt konnten im Jahr 2008 ca. 30 Tonnen Äpfel verarbeitet werden, das sind ca. 21.000 Liter Saft oder 4.200 5-Liter Beutel.

Einfüllen der Äpfel ins Wasserbad
Einfüllen der Äpfel ins Wasserbad
Der fertige und warme Beutel wird jetzt in einen Karton gepackt
Der fertige und warme Beutel wird jetzt in einen Karton gepackt
Die fertigen Saftkartons werden von den Kindern verladen
Die fertigen Saftkartons werden von den Kindern verladen
Arbeitskreis Erneuerbare Energien: Solaranlage Schillerschule

Die Sonne hat im Leben der Menschen schon immer eine herausragende Rolle gespielt. Bei allen alten Völkern gab es Mythen und Kulte um sie.

 

Wir haben heut zutage natürlich ein ganz anderes Verhältnis zur Sonne - die Grundlage unseres Lebens ist sie allemal. Sie lässt die Pflanzen wachsen, die uns ernähren auch wenn wir unsere Lebensmittel im Supermarkt kaufen.

 

Und in Zukunft wird die Bedeutung der Sonne für uns noch größer. Sie wird die Energie liefern, die wir zur Befriedigung der Bedürfnisse unserer heutigen, technisch hochstehenden Zivilisation benötigen. Wir müssen diese Energie nur einfangen und in die für uns verwendbare Form, den elektrischen Strom, bringen.

Die Bürgersolaranlage Schillerschule

Die Bürgersolaranlage Schillerschule wurde im Rahmen der Agenda 21 errichtet und speist seit dem 29. März 2004 Sonnenstrom ins Netz ein. Die Gemeinde Eberdingen stellte das Dach der Schule kostenfrei zur Verfügung – eine Gruppe Eberdinger Bürger brachte das Eigenkapital auf und sorgte für den Bau der Anlage.

 

Die Anlage soll:

– erneuerbaren Strom produzieren

– einen Beitrag zum Klimaschutz leisten

– den Schülerinnen und Schülern der Schule als Anschauungsobjekt dienen

– durch Nutzung dieser neuen Technik der Stromerzeugung zu deren Entwicklung beitragen

 

Die Betreibergesellschaft

– Die Solarstrom Eberdingen GbR = 29 Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Eberdingen

– Die Finanzierung erfolgte je zur Hälfte aus Eigenkapital und einem KfW-Kredit.

 

Die technischen Daten:

– Gesamtleistung: 51,3 kWp

– Zahl der Module: 270

– Leistung je Modul: 190 Wp

– Erwartete Einspeiseleistung: 46.000 – 47.000 je Jahr

 

Von Ende März 2004 bis zum 30. April 2009 hat die Anlage 276.949 kWh Sonnenstrom ins Netz eingespeist. Das ist in etwa so viel wie der Komplex aus Schule, Halle und Sportplätzen im gleichen Zeitraum verbraucht habt.

Ansichten zur Bürgersolaranlage Schillerschule

Letzte Arbeiten an der Anlage
Letzte Arbeiten an der Anlage
Das untere Schuldach
Das untere Schuldach
Schule mit Solaranlage von Süden aus gesehen
Schule mit Solaranlage von Süden aus gesehen