Ortsteil Hochdorf

Die ältesten Spuren menschlicher Ansiedlung wurden im Ortsteil Hochdorf an der Enz gefunden und gehen ins 4. Jahrtausend v. Chr. zurück. Eine historisch bedeutende Zeit war die frühe Kelten- oder Hallstattzeit (750 - 450 v. Chr.). Aus jener Zeit stammt das 1978 als archäologische Sensation entdeckte, reich ausgestattete und unberaubte Prunkgrab eines hallstattzeitlichen Fürsten. Der imposante Grabhügel im Gewand "Biegel", im nordöstlichen Ortsrand, wurde 1985 an Ort und Stelle und in Originalgröße rekonstruiert. Das detailgetreu und experimentell rekonstruierte Prunkgrab des "Keltenfürsten von Hochdorf/Enz" ist inzwischen in dem 1991 durch die Gemeinde Eberdingen in Hochdorf/Enz eröffneten Keltenmuseum der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dieses archäologische Regionalmuseum kann bis heute nahezu 300.000 Besucher verzeichnen und hat inzwischen auch international Beachtung gefunden.

 

Nach der keltischen Besiedlung ist in Hochdorf/Enz auch die der Römer, Alemannen und Franken nachgewiesen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hochdorf im Jahr 779 in einer Urkunde über die Schenkung von Gütern durch den fränkischen Grafen Kunibert an das Kloster Fulda. Im Laufe der Geschichte haben die Ortsherrschaften mehrmals gewechselt, bis dann ab Beginn des 18. Jahrhunderts die Freiherren von Tessin Ortsherren wurden. Vom Beginn des 20. Jahrhunderts an, mit Beginn der Industrialisierung, vollzog sich langsam das Herauswachsen aus jahrhundertealter, ausschließlich bäuerlich geprägter Dorfgemeinschaft, hin zur Technisierung und nach Ende des 2. Weltkrieges verlor Hochdorf endgültig den Charakter als Bauerndorf, insbesondere auch durch die Ansiedlung einiger kleinerer bzw. mittlerer Industriebetriebe.